60 Jahre Benseler sind eine schöne Gelegenheit, um zurückzuschauen und einen Blick in die Zukunft zu wagen. In unserem Jubiläumsnewsletter möchten wir Sie mitnehmen auf diese Reise durch die Zeit. Wir werden Ihnen jedoch keine trockene Chronik vorsetzen! Im Gegenteil. Wir zeigen Ihnen anhand kleiner, lesenswerter Geschichten, wie unsere Rezeptur aus Ideen, Expertise und harter Arbeit zu stabilen Ergebnissen und gesundem Wachstum geführt haben. Dafür kommen unter anderem stellvertretend für das gesamte BENSELER-Team einige Kolleginnen und Kollegen zu Wort. Lassen Sie sich überraschen, was das Gestern, Heute und Morgen bei BENSELER bereithält!
Ergänzend zum aktuellen Newsletter möchten wir Ihnen folgende Themen vorstellen:
Getreu dem Unternehmensleitsatz „Wir entwickeln uns kontinuierlich weiter“ geht 2011 die BENSELER-Akademie an den Start. Dieses neue Inhouse-Weiterbildungsangebot bietet Nachwuchs- und Führungskräften aus direkten und indirekten Bereichen die Möglichkeit, sich mithilfe von maßgeschneiderten Programmen beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. Die Module, Vorträge und Themenabende der Akademie 1.0 stellen die Persönlichkeitsentwicklung in den Mittelpunkt; bei der zweiten Akademie geht es um Kommunikation und Führungsqualifikationen. Aktuell ist die Akademie 3.0 in Vorbereitung, deren Themenschwerpunkte Digitalisierung, Transformation sowie Projekt- und Changemanagement sind. Hinter dieser Förderung von Talenten und Potenzialen steckt die Überzeugung des Unternehmens, dass kompetente, vielseitige, neuen Technologien und Methoden gegenüber aufgeschlossene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Basis für Erfolg sind.
Die technologischen Herausforderungen an das autonome Fahren sind groß – innovative Lösungen sind gefragt. So, wie die radarfähigen PVD-Beschichtungen, mit denen BENSELER eine knifflige Aufgabe löst: Selbstfahrende Fahrzeuge sind darauf angewiesen, dass ihnen zahlreiche Radar- und Lidarsensoren relevante Informationen aus ihrer Umgebung liefern. Die sehenden Helfer sollen jedoch selbst möglichst unsichtbar sein, um das Fahrzeugdesign nicht zu stören. Das von BENSELER zum Patent angemeldete Verfahren ermöglicht seit 2020 für die verschiedensten Sensoren Radar-transparente Oberflächen im jeweils gewünschten Erscheinungsbild und Wellenlängenbereich – ohne ihre Sende- und Empfangskraft einzuschränken. Mit Präzisionsschichten im einstelligen Nanometer-Bereich sind sogar Farbwechsel auch für dreidimensionale Formen reproduktionssicher darstellbar.
Ein 60. Geburtstag gehört in Unternehmenshistorien eher zu den „kleineren“ Ereignissen. Und doch ist ein solches Firmenjubiläum eine durchaus beeindruckende Gelegenheit für einen Blick zurück und nach vorn auf das, was die Zukunft bringen mag. Im Interview setzt sich Birgit Werner-Walz, seit 2003 geschäftsführende Gesellschafterin der BENSELER-Firmengruppe, mit künftigen Herausforderungen, dem Schritt über Landesgrenzen hinaus und dem Kern des Unternehmens auseinander.
Was macht BENSELER seit sechs Jahrzehnten so erfolgreich?
Unsere Mission ist, für unsere Kunden wertsteigernd und effizient in deren Produktions- und Lieferketten integriert zu sein. Das Wichtigste ist also, nah am Kunden zu sein und mit einem umfassenden Angebot sowie zusätzlichen vor- und nachgelagerten Prozessen einen zusätzlichen Wert zu bieten. Wir haben viele Standorte, viele Verfahren, um die projekt- und kundenindividuell richtige Lösung zu finden. Wir sind schnell, flexibel und haben die Tendenzen des Marktes – sei es in der Technologie, aber auch in der Logistik – im Blick. Ich denke, diese Kombination aus Innovation und Kundennähe ist es, was BENSELER seit sechs Jahrzehnten ausmacht.
Mit welcher Strategie gehen Sie die nächsten Jahrzehnte an, damit sich BENSELER weiterhin mit Erfolg am Markt behaupten kann?
Als Dienstleister müssen wir weiterhin auf die Marktentwicklungen sehr rasch reagieren und in unserer Wertschöpfung innovativ und vorne dran sein.
Darüber hinaus haben wir uns in unserer „Strategie 2025“ natürlich auch vorgenommen, noch internationaler zu werden. Das hat mit unserem Anspruch zu tun, gut in die jeweiligen Lieferketten integriert zu sein.
Und nicht zuletzt braucht es, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, an den verschiedenen Standorten im In- und Ausland Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Ideen haben und motiviert sind.
Welche Herausforderungen sehen Sie auf Ihr Unternehmen, aber auch auf Ihre Kund*innen zukommen?
BENSELER ist sehr stark für die Automobilindustrie tätig. Deren Lieferketten, beziehungsweise die OEM selbst, befinden sich aktuell mitten im Wandel – nicht zuletzt aufgrund der Themen alternative Antriebe und CO2-Neutralität. Das allein ist eine große Herausforderung. Kombiniert mit den Kostensteigerungen, die wir gerade überall erleben, sei es beispielsweise für Energie oder Löhne, sind das großen Aufgaben. Vor allem im Mittelstand ist es eine Gratwanderung, einerseits global und innovativ vorne dran zu sein, und andererseits die Erschwernisse zu stemmen, die sich aus gesetzlichen Regelungen und Vorschriften ableiten. Das alles in ein Paket zu bekommen und kostenattraktiv für unsere Kunden zu gestalten – das bleibt, glaube ich, mit die größte Herausforderung.
BENSELER ist inzwischen nicht mehr nur ein deutschlandweiter Player, sondern auch über die Grenzen hinaus aktiv. Wie sind Ihre Pläne hinsichtlich einer (weiteren) Internationalisierung?
Wir haben in den vergangenen 60 Jahren hauptsächlich in Deutschland expandiert. Doch wie schon gesagt, wollen wir als Dienstleister unsere Kunden in ihrer Lieferkette unterstützen – und die sind zunehmend in der EU oder auch weltweit unterwegs. Deshalb sind wir nach Osteuropa gegangen und haben 2015 in Tschechien 70 Prozent der Firma PROVE TECH übernommen. Jetzt entwickeln wir diesen Markt weiter: Im vierten Quartal eröffnen wir in Polen einen neuen Standort – und werden auch weitere internationale Chancen für uns prüfen. Glücklicherweise bekommen wir immer wieder die Gelegenheit, bei möglichen Ankerprojekten anzubieten und hoffen, so auch in anderen Ländern Fuß fassen zu können.
Zur Internationalisierung gehört, sich zu öffnen. Wir hatten jetzt gerade wieder Mitarbeiter aus Tschechien und Polen am Standort in Sachsen, die bei uns die Prozesse lernen. Es ist sehr wichtig, zusammenzuwachsen und zu verstehen, wo es unterschiedliche Mentalitäten gibt und wo Gemeinsamkeiten. Und das alles auf Basis der Technik, des technologischen Interesses, auch wenn die Sprache manchmal nicht dieselbe ist. Dieser Austausch tut uns als Mittelständler gut.
BENSELER ist ein Familienunternehmen. Steht die nächste Generation schon in den Startlöchern?
Die nächste Generation unserer Familie besteht aus fünf Kindern und ich freue mich sehr, dass alle fünf sehr an BENSELER interessiert sind. Meine Schwester und ich versuchen, das zu fördern – zum Beispiel durch ein Praktikum, oder eine Teilnahme an Firmenfesten an den verschiedenen Standorten. So können sie ganz einfach die Menschen bei BENSELER kennenlernen. Außerdem organisieren wir ein- bis zweimal im Jahr einen sogenannten Familientag, an dem wir an verschiedenen Standorten sind, um dort die Werke zu zeigen und die Technologien zu erklären. Dabei berichten die Führungskräfte aus dem Alltag, so dass das gesamte Unternehmen eine greifbare Sache für die junge Generation wird.
Inwieweit diese dann tatsächlich in die operative Führung geht oder sich eher als aktive Gesellschafter einbringt, zum Beispiel im Beirat, kann ich heute noch nicht sagen. Zwei der fünf gehen beruflich schon mal in die richtige Richtung – aber alle sind noch relativ jung. Natürlich wäre es eine große Freude, wenn wir eine familieninterne Nachfolge meistern, denn das ist ganz klar ein Ziel unserer Generation. Ich bin da auch sehr zuversichtlich.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie dem Unternehmen und Ihren Mitarbeiter*innen für die Zukunft wünschen?
Ich wünsche dem Unternehmen natürlich finanzielle Stabilität, denn das ist die Basis für alles. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünsche ich vor allem innovative Ideen, Motivation und viel Freude, die Dinge weiterzuentwickeln und gemeinsam voranzubringen. Das sind, glaube ich, die Eckpfeiler – die gute Kombination aus Spaß, Erfolg und auch Langlebigkeit. Und natürlich wünsche ich mir auch, dass das Unternehmen weiterhin in Familienhand und so unabhängig bleiben kann, wie es jetzt ist.
Hier können Sie den aktuellen Newsletter im PDF-Format herunterladen: